Mittwoch, 7. Januar 2009

Den richtigen Detektiv finden - eine Sache der Vernunft??

Und wenn man nun einmal konkret in der Situation ist, wo man sich auf die Suche nach einem Detektiv begeben möchte, aber es fehlt eben an der entsprechenden Empfehlung - was dann? Denn einen Privatdetektiv zu beauftragen, das ist doch so ähnlich, als wenn man sich einem Rechtsanwalt oder gar einem Arzt anvertraut, bei dem man die Gewißheit haben möchte, in wirklich guten Händen zu sein. Wenn man sich schon an einen Detektiv wendet, dann erwartet man eine gewisse Loyalität und Diskretion, denn das Anliegen selber kann recht heikel sein, sonst brauchte man ja dafür auch gar keinen Privatermittler, sondern könnte die Angelegenheit sonst einem Dienstleister bzw. einer geeigneten Behörde übergeben.
Also, wenn man schon keinen Tipp aus einer zuverlässigen Quelle erhält, wie erkennt man dann (als Neuling), dass der Detektiv auch vertrauenswürdig ist und kein Scharlatan? Von diesen dürfte es nämlich in dieser Branche nur so wimmeln, was durchaus keine Verunglimpfung dieser Berufsgruppe an sich bedeuten soll! Es mag wohl eher daran liegen, dass der "Detektiv" keine geschützte Berufsbezeichnung ist und das heißt, dass buchstäblich jeder seine Dienste als Privatermittler anbieten kann, denn es gibt keine dafür gesetzlich vorgeschriebene Berufsausbildung. Somit ergeht es der Berufsgruppe der Detektive wohl auch wie den übrigen Branchen und Berufen, wo jeder quasi als Quereinsteiger mitmachen kann, wobei die entsprechenden Qualifikationen von keiner staatlichen Quellen eingangs geprüft werden. Nebenbei bemerkt: hier wäre es vielleicht schon längst überfällig, dass der Gesetzgeber für die entsprechenden rechtlichen Vorschriften sorgt.
Aber bis es soweit ist, muss der angehende Klient eines Detektivs sich anders zu behelfen wissen. Und hier fällt mir persönlich nichts anderes dazu ein, als dass man sich hier auf den (eigenen) gesunden Menschenverstand verlässt, unter Berücksichtigung der eigenen Menschenkenntnis und mit einer gesunden Portion an Misstrauen gespickt. Was heißt dies in der Praxis? - Nun, zum einen sollte man sich das Auftreten von dem in Frage kommenden Detektiv mal anschauen. Denn ein professioneller Privatdetektiv tritt wie ein seriöser Geschäftsmann auf: sachlich und höflich-distanziert. Zum anderen gibt sich ein ernst zu nehmender Detektiv seinem Auftraggeber gegenüber transparent, das heißt, was die organisatorische Seite angeht sowie die Bezahlungsmodalitäten.
Treffe ich also auf einen Möchte-gern-Detektiv, der einem bei der Auftragserteilung wohlgesinnt auf die Schulter klopft und ein joviales "Klar, alter Junge, wir werden den Lover deiner Ollen schon finden!" von sich gibt, um es mal so überspitzt auszudrücken, dann würde ich aber schleunigst von dieser Beauftragung Abstand nehmen wollen. Ebenso wenn die Frage nach der Honorarabrechnung nicht von vornherein geregelt und für den Klienten als solche auch nachvollziehbar ist. Es gilt also, gleich am Anfang zu vereinbaren: Pauschale, Stundenlohn, Tagessatz, mit oder ohne Erfolgsprämie usw. Auch die Häufigkeit der Berichterstattung oder die Erreichbarkeit des Detektivs sollte von Beginn an eindeutig geregelt werden.

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